Rund 120 interessierte Gewerbetreibende haben am Donnerstag am Impulsabend des Netzwerks Gewerbe Oberwallis teilgenommen. Der Anlass drehte sich um die Frage, was für Zutaten es braucht, um als attraktiver Arbeitgeber zu gelten. Moderiert wurde der Anlass von Bruno Kalbermatten.
Der Fachkräftemangel stellt Oberwalliser Gewerbetreibende vor grosse Herausforderungen. Bemühungen auf den Stellenmärkten laufen vielfach ins Leere, es mangelt an qualifizierten Kandidatinnen und Kandidaten in den unterschiedlichsten Branchen. Längst nicht alle freien Stellen in den Oberwalliser Betrieben können besetzt werden. Was tun? Ein erster Schritt kann sein, die eigene Attraktivität als Arbeitgeberin oder Arbeitgeber zu hinterfragen und dadurch die Chancen auf dem umkämpften Markt zu verbessern.
561 Arbeitnehmende lieferten Antworten
Um den heimischen Gewerbetreibenden dabei unter die Arme zu greifen, hat das Netzwerk Gewerbe Oberwallis (GOW), zu dem sieben Oberwalliser Gewerbevereine mit insgesamt rund 1000 Mitgliedern zählen, eine Umfrage lanciert. «Wir wollten von den Arbeitnehmenden aus der Region wissen, welche Aspekte die Gewerbetreibenden im Oberwallis tatsächlich attraktiv machen. Ziel ist es, den Unternehmen dadurch Inputs für den Geschäftsalltag zu liefern», erklärte Nicolas Kuonen, Vorsitzender von Gewerbe Oberwallis und Präsident des Gewerbevereins Visp, die Hintergründe.
Die Umfrage durchgeführt hat die Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) unter der Leitung von Andrea L. Sablone, Professor für Strategie und Innovationsmanagement in KMU. Insgesamt 561 Personen nahmen daran teil. Gleichzeitig erarbeiteten Sablone und sein Team Fallstudien zu einigen Oberwalliser Arbeitgebern aus verschiedenen Branchen. Am Donnerstagabend wurde an GOW-Impulsveranstaltung in der Lonza Arena nun ein erster Einblick in die umfangreichen Resultate geboten.
Kein allgemeingültiges Massnahmenpaket
Der Fokus der Umfrage lag auf den Themenschwerpunkten Arbeitsinhalt und Entlohnung, Arbeitsbedingungen, Unternehmungs- und Führungskultur sowie Unternehmen als Arbeitgeber. Grob zusammengefasst wurden folgende Kriterien von den Teilnehmenden bei der Erhebung am häufigsten genannt: Entlohnung, Arbeitsbelastung, Kommunikation der Geschäftsleitung und flexible Arbeitsmodelle. «Aus den Ergebnissen lassen sich kritische Punkte und Potentiale erkennen, welche für die Arbeitgebenden als Anregungen gelten können», so Sablone.
Es sei allerdings nicht sinnvoll, daraus allgemeingültige Massnahmen zu definieren. Vorgängig müsse jeweils eine unternehmensbezogene Analyse durchgeführt werden. Diese Notwendigkeit zeigen beispielsweise auch die fünf Fallstudien zu erfolgreichen Oberwalliser Unternehmen. Sablone dazu: «Alle Teilnehmenden haben eine Fülle an Massnahmen umgesetzt, die spezifisch zur Situation des Unternehmens und der vorhandenen Möglichkeiten passen. Daraus zeigt sich, dass erfolgreiche Geschäftsleitende auch in dieser Hinsicht einen eigenen Weg gehen.»
Diskussionsrunde mit konkreten Praxisbeispielen
Im Anschluss an die Präsentation folgte ein Podiumsgespräch. Unternehmerinnen und Unternehmer aus unterschiedlichen Branchen stellten sich dabei den Fragen des Moderators Bruno Kalbermatten: Olivier Imboden von der Ulrich Imboden AG, Norbert Rittiner von der Aletsch Elektro AG, Marco Walker von der Walker Fahrzeugtechnik AG, Arnold Zehnder von der Ocom AG sowie Jane Walter von Adecco Human Resources AG. Ihr Fazit: Von nichts, kommt nichts! Die Wahrnehmung als attraktiver Arbeitgeber setzt eine anhaltende Weiterentwicklung und eine stetige Auseinandersetzung mit sich selbst voraus.
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